Die Natur spüren
Der Ruf des steirischen Malers Gottfried Pengg-Auheim eilt ihm voraus. Mehrere erfolgreiche Ausstellungen, wie 2014 „Natürlich Malerei“ im Steirischen Feuerwehrmuseum, und die neuerlangte Funktion als Präsident der Vereinigung Bildender Künstler Steiermark, machen neugierig auf die Persönlichkeit, die sich hinter den außergewöhnlichen Bildern verbirgt.
Gottfried Pengg-Auheim wurde 1965 in Graz geboren. Seine Wurzeln liegen aber in der 2.300-Einwohner-Gemeinde Thörl im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, wo er die längste Zeit seines Lebens verbrachte. Bereits als kleiner Junge war er mit einem Talent fürs Zeichnen und Malen gesegnet. Die Idee, diese Leidenschaft auch zum Beruf zu machen, kam allerdings erst Jahre später. Nach der Pflichtschule begann der Naturbegeisterte zunächst ein Studium der Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, das er 1990 erfolgreich abschloss. Die persönliche Erfüllung als Forstingenieur im Familienbetrieb blieb allerdings aus. Kurzerhand entschloss er sich, seine zweite Liebe neben der Natur, nämlich die zur Malerei, zu forcieren und bewarb sich an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Nach zwei gescheiterten Versuchen gelang ihm schließlich im Jahre 1994 die Aufnahme in die Meisterklasse von Arik Brauer. Im Jahre 1999 schloss der Steirer schließlich sein Studium mit einer kontrovers diskutierten Kunstausstellung bei der US-amerikanischen Malerin Sue Williams ab. In der Ausstellung setzte er sich kritisch mit der damaligen Lehre an der Akademie der Bildenden Künste in Wien auseinander.
Handwerk im Kunstwerk
Gottfried Pengg-Auheims außergewöhnliche Bilder erzählen von malerischen Landschaften, unwiederbringlichen Momenten und versuchen stets, Natürlichkeit und Schönheit in ihren einzigartigen Facetten zu vermitteln. Unverkennbar fließen Pengg-Auheims Naturverbundenheit und Heimatliebe auch in seine künstlerischen Auseinandersetzungen ein. Der Künstler erzählt, er versuche, mit seinen Bildern in einer sich immer stärker urbanisierenden Gesellschaft das „In-die-Natur-Setzen" und das direkte „Erleben" mit allen Gefühlen und Assoziationen, die dabei hervorgerufen werden, verstärkt in den Fokus der Kunst zu rücken, da dieses Segment durch eine immer weiter fortschreitende Entfernung von der natürlichen Umwelt zu kurz komme. Seine Kunstwerke verzaubern aber nicht nur durch ihre Ausdrucksstärke, sondern zeugen auch von ungemeiner Genauigkeit und Sorgfalt. Gerade durch dieses Streben nach Perfektion wolle er „das Handwerk im Kunstwerk" wieder sichtbar werden lassen. Deshalb soll auch jeder noch so feine Pinselstrich, jeder Klecks als Indiz der Einzigartigkeit des Bildes bestehen bleiben.
„Es kommen einige Herausforderungen auf mich zu."
Mit der Übernahme des Präsidentschaftsamtes der Vereinigung Bildender Künstler Steiermark steht Gottfried Pengg-Auheim vor seiner bislang größten Herausforderung, denn es soll sich einiges ändern. „Ich bin der Meinung, dass Vereine im Kunstleben auch eine bestimme Rolle übernehmen können. Sie müssen nicht nur ein Zusammenschluss von Kunstschaffenden sein." Was genau geplant ist, wollte er noch nicht verraten, aber es werde viel „Zeit und Kraft" benötigen, um sein Vorhaben auch umzusetzen.
Aktuell arbeitet der Künstler an der Gestaltung des Kalvarienberges in Thannhausen bei Weiz, wo die bestehenden Bildstöcke um zehn Kreuzwegstationen erweitert werden sollen. Diese Gestaltung sei eine „besondere künstlerische Herausforderung", gesteht er. Bereits im Frühjahr 2015 können die 100 x 70 cm großen Acrylbilder vor Ort bewundert werden. Am 16. März 2015 öffnet außerdem eine neue Ausstellung in der Propstei Aflenz ihre Türen, die in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der Vereinigung Bildender Künstler gestaltet werden wird.
www.pengg-auheim.com
Cornelia Knabl
Stand: Februar 2015
Aktuelle Ausstellung
Propstei Aflenz
Aflenz 1
8623 Aflenz Kurort
Ausstellungseröffnung: 16. Mai 2015
Gottfried-Pengg-Auheim-Museum
8621 Thörl, Nr. 35
Besichtigung auf Anfrage unter Tel.: 03861 3443 oder info@kultur-erleben.com
www.pengg-auheim-museum.at
Der Artikel erschien in Zusammenarbeit mit der Grazer Kulturzeitschrift „Achtzig" ( www.achtzig.com).