Erinnerungen an Landschaften, Orte und Dinge
Über die Gemäldeabstraktionen von Ingrid Knaus
Stillleben, Landschaften oder einfache "Hausfrauenkunst" sind nur ein Teil des Gesamtwerkes der in Graz lebenden Künstlerin Ingrid Knaus, die in ihrem Sehnsuchtsland Italien schon einen soliden Bekanntheitsgrad erreicht hat.
Knaus, 1958 in Sulztal an der Weinstraße geboren und dort aufgewachsen, studierte an der Karl-Franzens-Universität Germanistik, Italienisch und Kunstgeschichte und promovierte zur Dr. phil. Seit 1998 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig.
Zur Malerei kam sie in ihrer Internatszeit, als sie eine Kopie von Van Goghs "Landschaft mit Zypressen" anfertigen musste, um die sie eine Schulkameradin gebeten hatte. Über das Kopieren von Werken expressionistischer Maler eignete sich die Autodidaktin später wesentliche Maltechniken an. Ihre ersten eigenen Bilder waren Miniaturen von romantischen Landschaften in expressionistischen Farben. Die Sujets waren Brücken und Schlösser, was sie heute selbst "ein bisschen naiv" findet.
Ingrid Knaus künstlerisches Hauptinteresse gilt der Abstraktion von Landschaften, Städten/Dörfern und Stillleben, darunter auch Haushaltsgeräte wie Bügeleisen oder Kaffeekannen, mit dem sie sich augenzwinkernd über das despektierliche Urteil der „Hausfrauenkunst" lustig macht. Aber das nur am Rande. Ihre Arbeitsweise gliedert Knaus wie folgt: Zuerst komme für sie das Erleben des Eindrucks, dann malt sie das Bild, und nachdem dieses einige Zeit geruht hat, schreibt die Germanistin eine passende Beschreibung über die jeweilige autobiographische Begebenheit. Das liest sich dann - beispielsweise beim Bild „Nachtlicht" - so:
„Ich hatte den Wunsch, möglichst viele Dörfer aus der Nähe anzusehen, aber meine Auftraggeberin hatte kein Verständnis dafür, und immer, wenn ich auf einem Hinweisschild den Namen eines Dorfes las, hatte sie nur eine abfällige Bemerkung. Da wäre nichts, da sagten sich nur die Füchse Gute Nacht. Gerade deswegen interessiere mich das Dorf, aber es war schon wieder in der Dunkelheit. Auf der Strecke durch das nächste Waldstück war ich noch in Fahrt mit meinen Klagen über alles, was ich ihrer Einkaufstouren wegen zu sehen versäumte, waren tatsächlich zwei Füchse eben dabei, die Straße zu überqueren. Sie wisse schon, wovon sie rede, sie kenne die Gegend wie ihre Westentasche, und sie erinnerte mich wieder daran, dass sie mich nur dazu eingeladen hatte, ihr Haus zu malen."
Ihre Bilder malt Knaus alle aus dem Kopf. Dadurch sind ihre Landschafts- und Stadtbilder (abstrahierte) Zusammenfassung ihrer Eindrücke, weswegen die Künstlerin auch Bilder zu Ausstellungen beisteuern darf, wo der Galerist ausdrücklich keine Landschaftsbilder wünscht. Ein Beispiel dieser "Zusammenfassungen" ist ihr Werk "Ponte di Solferino", das mehrere Brücken einer Straße in Pisa auf den vergleichsweise engen Raum eines Bildes bannt.
Ingrid Knaus ist eine große Italienliebhaberin. Sie liebt die Sprache und deren Nähe zum Lateinischen und findet, dass selbst die kleinsten Käffer in Italien großen Charme besitzen können. Etliche Studienreisen und Bildern widmete sie diesem Land, welches sich dafür mit Auszeichnungen bei der Malerin revanchierte. Zuletzt war es der Grand Prix International Jean Siméon Chardin der Accademia Internazionale "Il Marzocco" di Firenze für das Bild "Nachtlicht". Von der "Viale Miramare" in Triest, wo sie gerne zum Baden hinfährt, hat sie schon über 20 (lange) Gemälde gemalt, die vom Strand aus "die sehnsüchtigen Blicke" der Hotels „con vista sul mare" zeigen.
Knaus, 1958 in Sulztal an der Weinstraße geboren und dort aufgewachsen, studierte an der Karl-Franzens-Universität Germanistik, Italienisch und Kunstgeschichte und promovierte zur Dr. phil. Seit 1998 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig.
Zur Malerei kam sie in ihrer Internatszeit, als sie eine Kopie von Van Goghs "Landschaft mit Zypressen" anfertigen musste, um die sie eine Schulkameradin gebeten hatte. Über das Kopieren von Werken expressionistischer Maler eignete sich die Autodidaktin später wesentliche Maltechniken an. Ihre ersten eigenen Bilder waren Miniaturen von romantischen Landschaften in expressionistischen Farben. Die Sujets waren Brücken und Schlösser, was sie heute selbst "ein bisschen naiv" findet.
Ingrid Knaus künstlerisches Hauptinteresse gilt der Abstraktion von Landschaften, Städten/Dörfern und Stillleben, darunter auch Haushaltsgeräte wie Bügeleisen oder Kaffeekannen, mit dem sie sich augenzwinkernd über das despektierliche Urteil der „Hausfrauenkunst" lustig macht. Aber das nur am Rande. Ihre Arbeitsweise gliedert Knaus wie folgt: Zuerst komme für sie das Erleben des Eindrucks, dann malt sie das Bild, und nachdem dieses einige Zeit geruht hat, schreibt die Germanistin eine passende Beschreibung über die jeweilige autobiographische Begebenheit. Das liest sich dann - beispielsweise beim Bild „Nachtlicht" - so:
„Ich hatte den Wunsch, möglichst viele Dörfer aus der Nähe anzusehen, aber meine Auftraggeberin hatte kein Verständnis dafür, und immer, wenn ich auf einem Hinweisschild den Namen eines Dorfes las, hatte sie nur eine abfällige Bemerkung. Da wäre nichts, da sagten sich nur die Füchse Gute Nacht. Gerade deswegen interessiere mich das Dorf, aber es war schon wieder in der Dunkelheit. Auf der Strecke durch das nächste Waldstück war ich noch in Fahrt mit meinen Klagen über alles, was ich ihrer Einkaufstouren wegen zu sehen versäumte, waren tatsächlich zwei Füchse eben dabei, die Straße zu überqueren. Sie wisse schon, wovon sie rede, sie kenne die Gegend wie ihre Westentasche, und sie erinnerte mich wieder daran, dass sie mich nur dazu eingeladen hatte, ihr Haus zu malen."
Ihre Bilder malt Knaus alle aus dem Kopf. Dadurch sind ihre Landschafts- und Stadtbilder (abstrahierte) Zusammenfassung ihrer Eindrücke, weswegen die Künstlerin auch Bilder zu Ausstellungen beisteuern darf, wo der Galerist ausdrücklich keine Landschaftsbilder wünscht. Ein Beispiel dieser "Zusammenfassungen" ist ihr Werk "Ponte di Solferino", das mehrere Brücken einer Straße in Pisa auf den vergleichsweise engen Raum eines Bildes bannt.
Ingrid Knaus ist eine große Italienliebhaberin. Sie liebt die Sprache und deren Nähe zum Lateinischen und findet, dass selbst die kleinsten Käffer in Italien großen Charme besitzen können. Etliche Studienreisen und Bildern widmete sie diesem Land, welches sich dafür mit Auszeichnungen bei der Malerin revanchierte. Zuletzt war es der Grand Prix International Jean Siméon Chardin der Accademia Internazionale "Il Marzocco" di Firenze für das Bild "Nachtlicht". Von der "Viale Miramare" in Triest, wo sie gerne zum Baden hinfährt, hat sie schon über 20 (lange) Gemälde gemalt, die vom Strand aus "die sehnsüchtigen Blicke" der Hotels „con vista sul mare" zeigen.
Was für die Malerin ein Bild ausmacht, sind der Inhalt, die Vorgeschichte, die Botschaft und das, was sich beim Betrachten herauskristallisiert. Knaus findet, dass Schauen zu wenig ist, um zu sehen; man muss lesen und sich weiterbilden, um mehr über das Gesehene wissen zu können.
www.ingrid-knaus.com
Lucas Kristan/achtzig.com
Stand: August 2013