Kulturkuratorium 2025
Statements zu Kunst und Kultur in der Steiermark
Christian Buchmann, Vorsitzender des Kulturkuratoriums
„Ich war Kulturlandesrat in der Steiermark und während 'Graz2003' Kulturstadtrat in Graz. Als Bundesratspräsident habe ich im österreichischen Parlament eine vielbeachtete Kunstinstallation von Richard Kriesche initiert. Mein Credo: In Vielfalt vereint!"
Johann Baumgartner, Bildungs- und Kulturreferent Steiermarkhof
"Mein Ziel ist es, Menschen einen niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen und ein Bewusstsein für künstlerische Strömungen und deren Einfluss auf die Gesellschaft zu fördern. Ich bin deswegen im Landeskulturkuratorium, um meine Erfahrung und Expertise einzubringen und mit hoher Sorgfalt und Wertschätzung Projekte für die Künstlerinnen und Künstler zu ermöglichen."
Willi Gabalier, Profitänzer und Kunsthistoriker mit dem Schwerpunkt Architekturgeschichte und Denkmalpflege /Präsident des Steirischen Volksbildungswerkes
"Mein Kultur Verständnis definiert sich über die Qualität! Kunst kommt von Können und ist vielfältig. Ehrenamtlich bin ich in vielen volkskulturellen Bereichen tätig. Außerdem bin ich Moderator und fachlicher Mitarbeiter der Kunst und Antiquitäten Sendung Bares für Rares Österreich."
Erwin Hauser, langjähriger Leiter der Helmut-List-Halle / Organisator Spring-Festival
"In der Zeit von 2011 bis 2017 war ich bereits Mitglied im Kulturkuratorium des Landes Steiermark und engagierte mich schon damals intensiv für die Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur. Meine Tätigkeit war und ist geprägt von einem kritischen, aber konstruktiven Zugang zu kulturpolitischen Entscheidungen. Besonders die Unterstützung junger, innovativer Künstlerinnen und Künstlern ist mir wichtig und dass Kultur nicht nur elitär, sondern für alle zugänglich ist. Ich vertrete die Überzeugung, dass Kultur ein gesellschaftliches Grundbedürfnis ist und aktiv zur Demokratisierung beiträgt und sehe mich als Brückenbauer zwischen Institutionen, Kunstschaffenden und Öffentlichkeit. Denoch darf Kunst und Kultur, und vor allem deren Macher*innen, niemals selbstgefällig sein und hat den Auftrag und die Pflicht sich ständig zu hinterfagen und zu erneuern!"
Franz Koiner, Verleger und Vertriebschef des Leopold Stocker Verlag
"Mein allererster Zugang zum Verlagswesen war zunächst die Literatur, mein bereits in jungen Jahren ausgeprägter Lesehunger hat mich letztlich auch beruflich in die Verlagswirtschaft geführt. Den Schwerpunkt in meinem gegenwärtigen Berufsalltag bilden jedoch Marktanalysen und Strategiekonzepte für Buchprojekte, dazu noch die Programmentwicklung und -planung für einzelne Segmente. Die aktuell erschwerten Marktbedingungen sind mir wohlbekannt. Mir sind deshalb ein breiter Zugang und die Erhaltung der Vielfalt, nicht nur der Akteurinnen und Akteure, sondern auch die der Zugänge sehr wichtig. Ich bin zudem Kunstsammler und widme mich der Erhaltung gewachsener Baukultur. Ich freue mich, nun auch Teil des Steirischen Kulturkuratoriums sein zu dürfen und mit meinen Erfahrungen im Kulturbetrieb an einer anspruchsvollen Weiterentwicklung des steirischen Kulturgeschehens mitzuwirken."
Gerhard Krajicek, Vermessungswesen (im Ruhestand), Volkskulturtätiger
Ich sehe meine Funktion als Mitglied des Kulturkuratoriums vor allem in meiner Fachkompetenz für den Bereich der steirischen Volkskultur. Die lebendige Volkskultur begleitet mich in Form von Tanz, Musik, Gesang, Handwerk und der Baukultur unseres Landes, aber auch darüber hinaus, bereits mein gesamtes Leben. Mit viel Herzblut, Freude und persönlichem Einsatz bin ich seit meiner frühen Jugend vor allem mit dem Volkstanz eng verbunden. Gemeinschaft und Tradtionen verbinden uns miteinander. Das ist für mich gelebte Kultur und diesen Schatz zu erhalten ist, wie ich meine eine der Kernaufgaben des Kulturkuratoriums.
Kunst braucht Akzeptanz in alle Richtungen, um lebendig, divers und vielfältig zu sein. Die Aufgabe der öffentlichen Hand ist es dabei, jedem Projekt und jedem Künstler mit der gleichen Aufmerksamkeit entgegenzutreten und bei der Vergabe von Förderungen den Überblick zu behalten. Unterstützungen sollten nie selbstverständlich werden und der Fördertopf niemals zur finanziellen Selbstbedienung Einzelner werden."
Birgit Lill-Schnabl, Bühnen Graz - Kuratorische Leitung KLANGLICHT
"Ich bin verantwortlich für die Programmierung und Organisation von KLANGLICHT, einem Festival für Kunst, Musik und visuelle Erlebnisse, das alljährlich im Auftrag der BÜHNEN GRAZ die Grazer Innenstadt in eine faszinierende Welt aus Licht, Klang und kreativen Inszenierungen verwandelt.Ich entwickle künstlerisch das Festivals mit dem Ziel, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen und einem breiten Publikum einen niederschwelligen Zugang zu kulturellen Erlebnissen zu ermöglichen. Ich möchte das das KLANGLICHT als innovatives und inspirierendes Kunstereignis positionieren, das Jahr für Jahr über 100.000 Besucher:innen begeistert und zeigt, welche transformative Kraft Kunst im urbanen Raum entfalten kann. Seit Bestehen des Festivals konnten so in Zusammenarbeit mit lokalen, nationalen und internationalen Künstler:innen über 120 künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum realisiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."
Karlheinz Morré, Steuerberater
"Mein persönlicher Zugang zur Kultur im Allgemeinen besteht darin, nicht nur die etablierten Künstler/innen zu fördern, sondern vor allem unentdeckte, ungeschliffene Diamanten zu finden und aus der Dunkelheit (des oft eigenen Unvermögens, sich zu präsentieren) in das Licht der Kulturszene zu rücken.
Ich selbst habe 27 Jahre lang mit dem Vehikel eines kleinen Kunstförderungsvereins, der sich hauptsächlich aus öffentlichen Geldern nährte, jungen unentdeckten bildenden Künstlern die Möglichkeit und Bühne geboten, in Österreich und den U.S.A. auszustellen, und somit gleich internationale Erfahrung zu sammeln.
Durch jüngste Wahrnehmungen in den U.S.A. animiert, habe ich mich seit 2023 vermehrt der freien Szene in Bezug auf „Stand Up Comedy" und „Open Mic Veranstaltungen" - fälschlicherweise oftmals mit Kabarett verwechselt - verschrieben, und hoffe durch meine Mitarbeit im Kulturkuratorium diesen noch stiefmütterlich behandelten Part der darstellenden Kunst in der Steiermark eine starke Stimme zu verleihen.
Ewald-Marco Münzer, Geschäftsführender Gesellschafter der Münzer Holding GmbH
„Die steirische Kunst und Kultur, insbesondere die lebendige Volkskultur, spiegeln eine tiefe Verwurzelung mit unserer Geschichte, Landschaft und Lebensweise wider, die mich persönlich sehr berührt. Es ist mir ein großes Anliegen, dieses kulturelle Erbe nicht nur zu bewahren, sondern auch weiterzuentwickeln und für kommende Generationen zugänglich zu machen. Die Vielfalt an Ausdrucksformen und die authentische Kreativität, die in der steirischen Kunst- und Kulturszene steckt, motivieren mich dazu, aktiv an ihrer Förderung mitzuwirken. Diesen Antrieb bringe ich mit großer Überzeugung und Begeisterung in meine Arbeit im Kulturkuratorium des Landes Steiermark ein."
Jakob Rattinger, Konzertmusiker und Kulturmanager für Musik
"Die steirische Musiklandschaft ist ein eigenes Universum, mit einem Spannungsbogen von kleinen Veranstaltungen bis hin zu großen Festivals, ein dichtes, die Musikkultur der Steiermark prägendes Mosaik. Und all das, um das Publikum - die Steirerinnen und Steirer - zu erfreuen, zu informieren und zu berühren. Dabei sollte man bei dem Glanz der großen Marken nicht aus den Augen verlieren, dass die Freie Szene - die Künstler vor Ort, die Musiker in den Gemeinden und Städten - einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Kunst- und Kulturszene leisten. Und das oft in kleinen Nischen. Sie bilden gewissermaßen Mikronährstoffe, die die steirische Kultur ebenfalls braucht, um sich gut zu entfalten. In diesem Sinne sehe ich eine vielfältige Kunst- und Kulturszene als wichtigen Zukunftsfaktor für die Steiermark."
Alexander Schmiderer, selbstständig, Geowissenschafter, Baukultur, Landschaftsbild, Ortsbild (Stellvertretender Vorsitzende des Kulturkuratoriums)
"Mein Ansatz basiert auf einem kulturellen Zugang, der nie ganz von einem gewissen praktischen, nützlichen Aspekt losgelöst sein wird, der aber durchaus auch metaphysisch konnotiert sein kann. Aus meiner Profession abgeleitet sind dies die Bereiche der Baukultur, der Denkmalpflege, des Handwerks als so ursprüngliche Art der Kunst - des Könnens. Und als Vizevorsitzender vielleicht auch die „Kunst des Machbaren" mit einer unbeugsamen humanistischen Note und dem unbedingten Willen zur Kommunikation in Zeiten der zunehmenden Polarisierung."
Günther Stark, Arzt und Kulturschaffender
"Als langjähriger Kulturschaffender in den Bereichen Musik, Literatur und Fotografie ist es mir ein Anliegen, das was von den Menschen in einem kreativen Prozess geschaffen wird und wurde, den Interessierten näher zu bringen.
Kunst und Kultur verweisen auf die Vergangenheit und den Umgang mit überbrachten Werten, sie haben zugleich eine zukunftsgerichtete Dimension und beinhalten Visionen einer künftigen Gesellschaft. 'Die Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele' sagt Pablo Picasso."
Daniela Teuschler, Leiterin der Stabsstelle Kommunikation/ Universalmuseum Joanneum, Gesamtprojektleitung STEIERMARK SCHAU 2025
„Mut, Diversität und Innovation zeichnen das Kulturland Steiermark aus. Es ist so vielfältig wie die Menschen, die es gestalten und erleben. Mein persönliches Verständnis davon ist von meiner langjährigen Tätigkeit im Kulturbereich sowie durch mein ehrenamtliches Engagement im Musik- und Vereinswesen geprägt. Durch meine Tätigkeiten im Büro des steirischen Kulturlandesrates und als Kulturreferentin im Büro des Kulturstadtrates in Graz durfte ich die Breite der steirischen Kulturszene kennenlernen und unter anderem das Kulturjahr 2020 mitverantworten. In meiner aktuellen Position als Leiterin der Stabsstelle Kommunikation des Universalmuseums Joanneum und Projektleiterin der STEIERMARK SCHAU 2025 bringe ich umfassende Erfahrung im Kulturmanagement und in der Projektentwicklung mit. Seit über 20 Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich im kulturellen Vereinswesen. Mit meiner Masterarbeit habe ich meinen fachlichen Blick weiter geschärft, insbesondere durch die Untersuchung der Veränderungen in der Ehrenamtstätigkeit in steirischen Musikvereinen."
Anna Thaller, Direktorin Bildungshaus Schloss St. Martin
„Die Kunst braucht ihren Raum!" Das ist mein Credo als Schmuckkünstlerin mit eigenem Atelier und Leiterin von vielfältigen Kunst- und Kulturveranstaltungen im Bildungshaus Schloss St. Martin.
Wie hat schon Friedrich Schiller gesagt? „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit". Ich bin überzeugt, dass Freiraum kreative Denkprozesse ermöglicht, dass Freiheit nötig ist, um Inhalt und Botschaft von Kunst zu verstehen. Sie inspiriert, sie zeigt an, sie zeigt auf, sie denkt vor, sie geht tief. All das ist gesellschaftlich von hohem Wert und mein kulturpolitisches Verständnis."
Josefa Umundum, selbstständig, ehemalige Referentin für Volkskultur im politischen Büro Landesrat Christopher Drexler (2019 bis 2022)
"Die Steiermark ist ein lebendiges Zentrum für Kunst und Kultur, das Tradition und Innovation in einzigartiger Weise vereint. Hier verschmelzen künstlerische Vielfalt und kulturelle Lebendigkeit zu einem eindrucksvollen Gesamtbild. Ob Avantgarde oder Jazz, Tracht oder Volkstanz - die steirische Kulturlandschaft begeistert durch ihre beeindruckende Bandbreite und Tiefe.
Mein Engagement im Kulturkuratorium entspringt der Überzeugung, dass Kunst und Kultur essenzielle Bestandteile unseres gesellschaftlichen Lebens sind. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, kreative Projekte zu fördern und neue kulturelle Impulse zu setzen. Kultur verbindet, bewegt und bereichert unsere Gesellschaft - und ich bin stolz darauf, Teil dieses bedeutsamen Prozesses zu sein."