KUNSTFUNKEN #76: Anarchie und Poetik. Mit Günter Eichberger und Max Höfler
Graz war mal ein wildes Pflaster für die Literatur. Autoren wie Wolfgang Bauer (1941-2005) und Gunther Falk (1942-1983) galten in den 1970ern als echte Bürgerschrecke. Literaturpreisträger Günter Eichberger zeichnet in seinem Buch „Fragmente einer anarchistischen Poetik" die Spur nach, die vom politischen Anarchismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in die zeitgenössische Literatur führt. In der Gegenwart geht es diesbezüglich ruhiger zu - abgesehen von Ausnahmen wie Helmut Schranz (1963-2015) und Max Höfler, die in ihrer Literatur jegliche Konventionen sprengten und sprengen. Folgerichtig verläuft auch das Gespräch von Werner Schandor mit den gelehrten Dichtern Günter Eichberger und Max Höfler nicht immer in geordneten Bahnen...
Günter Eichberger
Geboren 1959 in Oberzeiring, promovierte 1984 in Germanistik und Anglistik, lebt seit 1987 als freier Schriftsteller in Graz. Seit seinem Debüt „Der Wolkenpfleger" (Residenz, 1988) veröffentlichte er eine Reihe von Prosabänden, Theaterstücken und Hörspielen. Zuletzt erschien: „Stufen zur Vollkommenheit" (Ritter, 2017). 2020 Projektstipendium des BKA.
Max Höfler
Geboren 1978, Studium zum Toningenieur sowie der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, Dissertation über eine post-wittgenstein‘sche Ästhetik. Lebt als freier Künstler und Schriftsteller in Graz. Gründer der halbvirtuellen Eigenheimgalerie GG44, Mitgründer der Aktions-, Theorie- und Terrorgruppe R.A.P1.2 (= Rotes Armee Partizip 1 hoch 2). Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2009 Literaturförderpreis der Stadt Graz, 2012 Peter-Rosegger-Preis des Landes Steiermark und 2012 Theodor-Körner-Preis der Stadt Wien.