KUNSTFUNKEN #75: Steiermark in Osaka: Im Gespräch mit Tom Lohner und Martin Baasch
Tom Lohner
geboren 1982 in Graz, verbrachte aber einen Teil seiner Kindheit in den USA, bevor seine Familie nach Graz zurückkehrte. Nach dem Abschluss an der Ortweinschule/Schwerpunkt Grafikdesign vertiefte er seine künstlerische Ausbildung bei Judith Jay in Monterey, Kalifornien.
Als Grafikdesigner arbeitete Lohner für renommierte internationale Persönlichkeiten und Marken. Darunter Lady Gaga, Maroon 5 und Rihanna. Seit 2015 widmet er sich ausschließlich seiner freien künstlerischen Arbeit.
Seine Werke entstehen sowohl in Eigenregie als auch in Kooperation mit Unternehmen oder als Auftragsarbeiten. Besonders hervorzuheben ist das Design einer Grazer Straßenbahn anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kronen Zeitung. Weitere Meilensteine seiner Karriere sind die Teilnahme an der Weltausstellung/EXPO 2021 in Dubai sowie großformatige Wandgemälde, wie etwa die „Steiermark-Wand" in St. Peter oder das Werk „Magic Key" für das Schlüsselmuseum Schell Collection in Graz. Ein besonderes Highlight ist auch die Zusammenarbeit mit Schauspielerin Rose McGowan ("Charmed - Zauberhafte Hexen") an einem gemeinsamen Wandbild.
Martin Baasch
geboren 1976 in Frankfurt/Main, ist Kurator und Dramaturg mit umfassender Erfahrung im Konzipieren und Organisieren internationaler Projekte, Ausstellungen und Veranstaltungsreihen. Er hat für zahlreiche Museen, Festivals, Theater- und Produktionshäuser in Europa und darüber hinaus gearbeitet. Er wurde als Chef-Kurator des Festivals steirischer herbst nach Graz geholt, und er hat internationale Projekte wie „Performing Architecture" auf der Venedig Biennale, das „Lagos_Live" Festival in Nigeria oder die „RAVY Biennale" in Kamerun organisiert. In den letzten Jahren war er Programmkurator am Humboldt Forum in Berlin, wo sein Arbeitsschwerpunkt vor allem auf zeitgenössischer Kunst aus Afrika und Ozeanien lag. Letztes Jahr hat er im Schaumbad-Freies Atelierhaus Graz die Ausstellung „Heile Welt" und im Österreichischen Kulturforum in Budapest die Ausstellung „Please give me something - I can refuse" realisiert.
2021 kuratierte er erstmals für den Österreichischen Pavillon auf der EXPO in Dubai die Gruppenausstellung „Doubtful Practices / Practices of Doubt" mit zahlreichen steirischen Projekten des Kulturjahrs 2020. Unter dem Titel „Paravent History(s)" betreut er die vom Land Steiermark ausgewählten künstlerischen Projekte für die EXPO 2025 in Osaka.
Im Fokus stehen die Beiträge von Studio ASYNCHROME und Tom Lohner, kuratiert von Martin Baasch, zur
EXPO 2025 in Osaka.
Am 13. April 2025 hat die Weltausstellung EXPO in Osaka ihre Tore geöffnet. Mit dabei ist ein steirischer Beitrag, der sich auf bemerkenswerte Weise zwischen Kunst, Geschichte und interkulturellem Austausch bewegt. In dieser Folge spricht Petra Sieder-Grabner mit dem Künstler Tom Lohner und dem Kurator Martin Baasch über ihren Zugang zur EXPO, das Zusammenspiel von Auftragskunst und persönlichem Ausdruck sowie über ein kunsthistorisches Objekt, das wie kaum ein anderes für die kulturelle Verbindung zwischen Graz und Osaka steht: den Ôsaka-Paravent im Schloss Eggenberg. Im Gespräch gehen sie auch auf die Frage ein, wie sich kulturelle Identität, künstlerische Freiheit und internationale Zusammenarbeit zwischen Vergangenheit und Zukunft entfalten lassen.
Der steirische Künstler Tom Lohner interpretiert ihn in seinem „Steirischen Paravent" als moderne, künstlerische Reise durch die touristischen Höhepunkte der Steiermark. Martin Baasch, der bereits 2021 den österreichischen Beitrag auf der EXPO in Dubai kuratierte, übernimmt auch heuer die kuratorische Verantwortung für die steirischen Beiträge. Gemeinsam werfen die beiden einen Blick hinter die Kulissen der Auswahlprozesse, sprechen über die Herausforderungen globaler Kulturprojekte und die Bedeutung künstlerischer Vielfalt im internationalen Dialog. Ergänzt wird der steirische Beitrag durch das multimediale Werk „Pixel Paravent" des Grazer Studio ASYNCHROME (Marleen Leitner und Michael Schitnig), eine interaktive Multi-Screen-Installation, die den historischen Bildraum des Originals auf spielerische Weise neu erfahrbar macht, wie ein nostalgisches Videospiel, das alte kulturelle Codes in die Gegenwart übersetzt.