absolutely free – 40 Jahre nach Woodstock
Vom 1. Mai bis 16. August 2009
„Das Kulturprojekt „absolutely free" setzt sich mit dem musikalischen, gesellschaftspolitischen, kommerziellen und philosophischen Phänomen Woodstock in unterschiedlichsten spannenden und kontroversiellen Programmpunkten auseinander. Damit stellen wir zur Diskussion, ob und was von den revolutionären Denkmodellen übrig geblieben ist und auch welchen Einfluss Jugendkultur heute auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen und Veränderungen hat", sagt LH-Stv. Kurt Flecker. Das Joanneumsgebäude in der Neutorgasse 45 ist viereinhalb Monate lang Treffpunkt mit Ausstellungen, Konzerten, künstlerischen Interventionen und Diskussionen.
LH-Stv. Kurt Flecker: „Das musikalische Großereignis von Woodstock 1969 ist Synonym für die Auflehnung gegen Freiheitsbeschränkung. Mit 'Sex, Drugs and Rock'n Roll' wurden gesellschaftliche Konventionen gebrochen und das konservative Bürgertum schockiert. Mit der Botschaft 'Love and Peace' wurden Freiheit und Frieden thematisiert und verbreitet. 'absolutely free' ist das Kernprojekt und will mit unterschiedlichsten künstlerischen Ausdrucksformen kulturelle und gesellschaftliche Grenzen ausloten."
Das Woodstock-Festival vor 40 Jahren steht Pate für eine Reihe von Veranstaltungen steirischer Kulturinstitutionen, die Projekte mit unterschiedlichen Zugängen entwickelt haben oder Veranstaltungen mit speziellem Woodstock-Schwerpunkt anbieten.
Das 40-Jahr-Jubiläum des Woostockfestivals ist für 'absolutely free' Anlass, das Feld der Jugend- und Popkulturen zu betrachten und zu hinterfragen: „Das legendäre Festival, Höhepunkt und gleichzeitig Ende der Flower-Power-Bewegung, hat sich in den Köpfen und Geistern der Menschen als ein Symbol für die damalige internationale Protestbewegung gegen dekadenten Wohlstand, Konsum und Vietnamkrieg eingebrannt. Woodstock markiert aber auch die Kommerzialisierung von Popkultur und Protest. Aber wie hat sich das Phänomen Woodstock in der Steiermark ausgewirkt? Hinterlässt die drei Tage lang erprobte und gelebte Utopie eines neuen Miteinanders von Love, Peace und Protest auch heute noch Spuren in der Gesellschaft?", fragt der wissenschaftliche Projektleiter Karl Stocker.
Das von LH-Stv. Kurt Flecker initiierte Kulturprojekt 'absolutely free' möchte mit der Ausstellung und Veranstaltungsreihe keine allfälligen nostalgischen Gefühle der Hippie- und/oder 68er-Generation befriedigen oder forcieren und nicht im Historisieren stecken bleiben: Um das zu gewährleisten, wurden mit dem Engagement von Ed Hauswirth aktionistische und ironische Elemente in das Konzept integriert. Erika Thümmel ist als Gestalterin und Künstlerin für das Design des Projekts verantwortlich, Karl Stocker ist der wissenschaftliche Leiter der Ausstellung und Christoph Marek komplettiert das Team als Musikkurator, der ein breites Programm an Konzerten in Kooperation mit einer Vielzahl lokaler VeranstalterInnen und Labels zusammengestellt hat.
Kern- und Ausgangspunkt des Projekts ist die Ausstellung, die am 30.4., 12:30 Uhr mit einem
Ausstellungsrundgang begonnen hat. Über 150 Personen, KünstlerInnen, KulturwissenschafterInnen und ZeitzeugInnen haben sich an der Gestaltung der Ausstellung beteiligt. Mit einer DJ-Line und Magic Rock'n'Roll, Food by Cooks of Grind sowie einer Singer/Songwriter-Bühne wurde der Eröffnungstag abgerundet. Den Auftakt zum Fest gaben die Rabtaldirndln um 17:07 Uhr mit ihrer kongenialen performativen Installation „Sterbenswörter". Am 1. Mai, ab 18 Uhr, kommt der längste Protestsong der Welt zur Uraufführung. Der gesammelte und laut zu singende Protest der steirischen BürgerInnen ist zu hören in Protest Wagen! - Das Konzert. Ebenso bemerkenswert ist das Eröffnungskonzert zu 'absolutely free' am 2. Mai um 22 Uhr in der Postgarage von Saul Williams, eines der wichtigsten Hip-Hop-Spracherohre abseits von MTV. Am 3. Mai, ab 11 Uhr: öffnet das Projekt "Neuland" seine Pforten.